Kinderhilfe Eritrea

Das Early Childhood Development Program

Die ersten Lebensjahre sind von grundlegender Bedeutung für die Gesundheit, die Fähigkeit zu lernen und die Persönlichkeit eines Menschen. Daher entstand in vielen Ländern Afrikas ein Programm zur frühkindlichen Entwicklung, das Kinder im Alter von 0 bis 8 (in Ausnahmefällen auch bis 18) unterstützt und ihre Eltern berät.

Arme Gesellschaften wie Eritrea haben auf absehbare Zeit nicht die Möglichkeit, allen Kindern Krippen- oder Kindergartenplätze einzurichten; selbst Schulen besuchen nicht alle Kindern eines Jahrgangs, darunter sind Kinder aus Mittelschichten und größeren Städten überproportional vertreten. Um auch die ärmsten Kinder ins Bildungssystem aufzunehmen, wurde ein Netz von Beratungszentren entwickelt, das bis in arme Stadtteile und entlegene Dörfer reicht.

In den Rural Community Centers werden Eltern, darunter auch viele alleinerziehende Mütter, bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, bei Ernährung, Gesundheit und  Erziehung ihrer Kinder beraten. Die Kinder erhalten zwei Förderstunden täglich. Die Beraterinnen werden von den Eltern gewählt, dann erhalten sie eine kurze Ausbildung und zweimal jährlich Weiterbildungskurse. Sie haben das Vertrauen der Eltern, sprechen ihre lokale Sprache und kennen ihre Gewohnheiten.
Bildtafeln erklären auch Erwachsenen ohne Schulbildung wichtige Grundsätze der Erziehung. Sie wurden durch Merksätze in acht eritreischen Schriftsprachen ergänzt, um die Eltern mit Schriftkenntnissen persönlich, in ihrer gewohnten Ausdrucksweise, anzusprechen.

Trotz der Armut Eritreas ist das Programm gut entwickelt worden und wurde schon mehrmals international ausgezeichnet. Seitdem sich die Einnahmen der Regierung durch den Abbau von Rohstoffen mit ausländischen Firmen erhöht haben, wurden 70 neue Kindergärten in entlegenen Gebieten errichtet.